„Freudensprünge“ und „bewegte (W)orte“ erhalten den Gottesdienstpreis 2021
Der mit 3.000 € dotierte Gottesdienstpreis der Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes geht in diesem Jahr nach Flensburg und Karlsruhe-Palmbach.
Ausgelobt war ein Preis für den besten digitalen Ostergottesdienst: Wie können Gemeinden die Auferstehung Jesu Christi feiern, wenn in Zeiten der Pandemie Zusammenkünfte verboten sind? Zwei Einsendungen haben die Jury überzeugt:
Die Pandemie veränderte im Frühjahr 2020 auch das kirchliche Leben radikal: Ostern musste ohne Gemeindegottesdienste gefeiert werden. Doch das setzte eine ungeheure Kreativität in den Gemeinden frei. Über 60 digitale Ostergottesdienste wurden für den Wettbewerb eingereicht. Die Jury war beeindruckt von der Vielfalt neuer liturgischer Formate, von Kurzgottesdiensten und Kurzpredigten, von der besonderen Inszenierung des Kirchenraums, der z. T. großen Beteiligung der Gemeinde. Innerhalb und außerhalb der Kirche wurden neue Gottesdienstorte entdeckt. Musik spielte oft eine zentrale Rolle. Eingeblendete Liedtexte luden zum Mitsingen ein. Auch Stücke von digitalen Chören wurden eingespielt. Für viele dieser Ideen gab es wenige Wochen nach Beginn des Lockdowns kaum Vorbilder. Umso höher ist das kreative Potential der Gottesdienste einzuschätzen.
Unter den eingesandten digitalen Ostergottesdiensten ragten die „Freudensprünge“ aus Flensburg und die „bewegten (W)orte“ aus Karlsruhe heraus. Die Flensburger St. Petri-Kirchengemeinde ließ den BMX-Biker Vincent Unrath auf seine Weise die Osterfreude zum Ausdruck bringen: mit spektakulären Sprüngen in einer Pipe zwischen Orgelempore und Altar. Der Stadtkirchenbezirk Karlsruhe sandte eine 4:30 Minuten lange Andacht aus der Kirchengemeinde Palmbach ein – eine konzentrierte Liturgie mit Gebet in der örtlichen Waldenserkirche, Gedanken zu Tod und Auferstehung von Pfarrerin Dr. Anne Helene Kratzert, aufgenommen auf dem Palmbacher Friedhof, und einem Segen, den die Pfarrerin unterwegs auf einer Landstraße spricht.
Jurymitglieder lobten, wie das Prinzip „Form follows function“ in beiden digitalen Gottesdiensten meisterhaft umgesetzt ist und wie sie mit dem digitalen Medium arbeiten. Beide Videos sind kurzweilig und unterhaltsam. Sie berühren auf sehr unterschiedliche Weise mit ihren Botschaften. Gleichzeitig sind beide Gottesdienste technisch sehr gut gemacht.
Kassel, 24.09.2018. Heute wurde die neue Internetseite der Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes (Karl Bernhard Ritter Stiftung) online gestellt. Unser Ziel war es, die Plattform gottesdienststiftung.de an die neuen technischen Herausforderungen im Internet anzupassen. Das spiegele sich sowohl im Layout als auch in der Technik wider, so der Vorsitzende der Stiftung, Dr. Stephan Goldschmidt.
Größere Fotos, übersichtlichere Darstellung der Informationen und eine überarbeitete Navigation zeigen deutlich die Veränderungen. Die neue Internetseite wurde zudem für die Nutzung mit Smartphone und Tablet optimiert, da in der Vergangenheit immer mehr Nutzerinnen und Nutzer mit diesen Geräten auf die Website zugegriffen haben.
Die Gottesdienst-Stiftung wurde im November 2007 mit einem festlichen Gottesdienst in der Christuskirche in Kassel-Bad Wilhelmshöhe ins Leben gerufen.
Preisverleihung am 20. September im PS.SPEICHER in Einbeck
Die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Einbeck wurde am 20. September im dortigen PS.SPEICHER mit dem Gottesdienstpreis 2018 ausgezeichnet. Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes würdigte damit erstmals eine Initiative, die federführend von Ehrenamtlichen getragen wird. Der Jury lag dafür ein Gottesdienst aus der Einbecker Marktkirche St. Jacobi aus dem Juli 2017 vor. Geleitet wurde er von Susanne Hornung. Sie ist ehrenamtliche Prädikantin. Als solche feiert sie in Einbeck häufig Gottesdienste und schreibt dafür ihre eigenen Predigten. In ihrem Hauptberuf arbeitet sie zusammen mit ihrem Mann in einem Bikershop. In der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Einbeck ist Susanne Hornung als fröhliche und lebendige Predigerin bekannt. Der ausgezeichnete Gottesdienst war ein Motorradgottesdienst, wie er in großen Städten be-kannt ist. Susanne Hornung gelang es dabei, die Bikerinnen und Biker in ihrer Predigt zu berühren und existentiell anzusprechen, wie Superintendenten Stephanie von Lingen (Kirchenkreis Leine-Solling) in ihrer Laudatio betonte. So wies Susanne Hornung in dem ausgezeichneten Gottesdienst auf die Zerbrechlichkeit des Lebens hin, die Motorradfahrer mitunter hautnah erleben. Oder sie betonte das „Gefühl, dass auch mal etwas schief gehen kann“ und das im Hinterkopf mitfährt, um dann fortzufahren: „Wir hoffen, dass eben noch Einer da ist, der mit aufpasst“. Musikalisch wurde die mit ca. 100 Gästen besuchte Veranstaltung im stilvollen Ambiente von der Jazz-Band Ephata des Kirchenkreises Leine-Solling.
Der Vorsitzende der Gottesdienst-Stiftung, Dr. Stephan Goldschmidt, erinnert mit dem Aufsatz über den jungen Karl Bernhard Ritter an den 50. Todestag des Namensgebers der Stiftung am 15. August.
"Kirche ist immer nur da als liturgisches Geschehen, das heißt aber: als transparentes Geschehen, als ein Geschehen, das durch seine Gestalt, sein Sosein über sich hinausweist". Dieser bemerkenswerten Satz stammt aus dem Aufsatz "Die Kirche und ihr Kultus" des damals 41-jährigen Pfarrers der Universitätskirche in Marburg, Dr. Karl Bernhard Ritter. Und in diesem einen Satz klingen zentrale Themen seines Denkens und seines Wirkens an, denen im Einzelnen nachgegangen werden soll..."
Lesen Sie mehr im Aufsatz "Der junge Karl Bernhard Ritter" von Dr. Stephan Goldschmidt (PDF-Dokument).
Laden Sie sich hier den Aufsatz "Der junge Karl Bernhard Ritter" als PDF-Dokument runter.
Zwei Motorradgottesdienste werden mit dem Gottesdienstpreis 2018 ausgezeichnet
Die „Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes“ vergibt in diesem Jahr ihren mit zweimal 2.500 € dotierten Gottesdienstpreis an den MOGO Hamburg und an den Motorradgottesdienst in Einbeck im Leine-Solling-Kreis. Der Hamburger Motorradgottesdienst wurde bereits am 10. Juni 2018 beim 35. MOGO im Hamburger Michel gewürdigt. Der Einbecker Motorradgottesdienst wird am 20. September 2018 im PS.SPEICHER in Einbeck ausgezeichnet.
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Die „Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes“ vergibt in diesem Jahr ihren mit 2.500 € dotierten Gottesdienstpreis an zwei Motorradgottesdienste: an den Motorradgottesdienst Hamburg, kurz: MOGO Hamburg, und an den Motorradgottesdienst in Einbeck im Leine-Solling-Kreis.
Die Jury tat sich schwer, sich für einen dieser völlig unterschiedlichen Gottesdienste zu entscheiden: Der Hamburger MOGO gilt als „Mutter der Motorradgottesdienste, dessen ausgereiftes und immer noch innovatives Konzept“ überzeugt; demgegenüber kommt der Einbecker Motorradgottesdienst als Teil des gemeindlichen Gottesdienstprogramms „unspektakulär“ daher, trifft aber „das Lebensgefühl der Biker punktgenau“ und nimmt es theologisch verantwortlich auf, wie die Jury mitteilte. So habe die Predigerin Susanne Hornung, die selbst leidenschaftliche Bikerin ist, in ihrer Predigt „gekonnt und zugleich humorvoll das Lebensgefühl der Zielgruppe in Beziehung zum gut gewählten Predigttext aus dem Galaterbrief gesetzt“.
Trotz dieser Unterschiede gibt es aber auch Gemeinsamkeiten, wie die Jury in ihrer Begründung betonte. Beide Gottesdienste wurden von Bikern für Biker gestaltet. Begrüßung, Gebete, Rituale, Predigt und Segen sind jeweils konsequent auf die Zielgruppe hin formuliert. Dadurch wird deutlich, dass Motorradfahren mehr ist als eine Möglichkeit, sich von A nach B zu bewegen. Motorradfahren weckt Emotionen und ist Ausdruck eines besonderen Lebensgefühls.
Die Gefahr, dass aus dem „Traum“ Motorradfahren schnell ein „Albtraum“ werden kann, wird in beiden Gottesdiensten ebenfalls thematisiert. Als Beispiel nannte die Jury das Gedenken an Verunglückte beim Hamburger MOGO, der zuletzt am 11. Juni 2017 stattfand. Hier sei auf eindrückliche Weise der Trauer, aber auch der Frage möglicher Schuld Raum gegeben worden.
MOGO Hamburg: lange Tradition und innovatives Konzept
Bis 1983 reicht die Tradition des Hamburger MOGO zurück, die im Hamburger Michel gefeiert werden. Längst reicht die Kirche nicht aus, inzwischen kommt eine riesige Bikergemeinde zusammen. Am 30. Jubiläum nahmen um die 40.000 Personen teil. Der Gottesdienst wird auf den Michel-Vorplatz übertragen. Es gibt Imbiss- und Infostände, eine Segensoase, Seelsorge, einen Ort des Totengedenkens. Getragen wird der MOGO durch einen gemeinnützigen Trägerverein und eine Gemeinschaft von ca. 200 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie MOGO-Pastor Lars Lemke.
Motorradgottesdienst Einbeck trifft punktgenau das Lebensgefühl der Biker
Initiatorin und Predigerin des am 30. Juli 2017 gefeierten Motorradgottesdienstes in Einbeck ist die ehrenamtliche Prädikantin Susanne Hornung. Auch der Einbecker Gottesdienst war eingebettet in ein attraktives Rahmenprogramm, zu dessen Höhepunkt ein Konvoi der mit ihrem Motorrad angereisten Teilnehmenden gehörte.
Mitglieder der Jury sind:
Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes
(Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung)
PROGRAMM
Symposion zum Thema Gottesdienst & Öffentlichkeit
10.30 Uhr Zeit für Begegnungen
11.00 Uhr Festvortrag Gottesdienst im Öffentlichen Raum Prof. Dr. Kristian Fechtner (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
12.00 Uhr Zivilreligiöse Gottesdienste World-Lunch an Thementischen
13.00 Uhr Stehkaffee
13.30 Uhr Gottesdienst & Öffentlichkeit Response zu Vortrag und Ergebnissen der Thementische
14.00 Uhr Vorstellung von Stiftung und Arbeitsstelle Moderation: Prof. Dr. Lutz Friedrichs (Ev. Studienseminar Hofgeismar)
Gottesdienste an wunden Punkten einer Stadt - der Gottesdienstpreis am Beispiel der Passionspunkte Wilhelmshaven Dr. Stephan Goldschmidt & Frank Morgenstern (Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven)
Auf dem Weg zu Gottesdiensten am anderen Ort - prozessorientierte Gottesdienstberatung Margit Zahn & Christiane Berthold-Scholz (Studienleiterin a.D. der Arbeitsstelle Gottesdienst)
Festgottesdienst und Empfang
15.00 Uhr Festgottesdienst mit Bischof Prof. Dr. Martin Hein sowie Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum
16.00 Uhr Empfang
Es sind noch einige wenige Plätze frei.
Deshalb: Feiern Sie mit uns am 25. Mai 2018 und nehmen Sie am Symposion und/oder dem Festgottesdienst teil. In der Christuskirche in 34131 Kassel-Wilhelmshöhe, Baunsbergstraße 11 und dem Christuspavillon.
Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes
Dr. Stephan Goldschmidt, Vorsitzender
Evangelisches Studienseminar Hofgeismar
Prof. Dr. Lutz Friedrichs, Direktor
Bitte melden Sie sich bis zum 15. Mai 2018 an:
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes gibt ihren mit 2500 € dotierten Gottesdienstpreis in diesem Jahr an die der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven. Seit 2001 gedenkt die Gemeinde der Christus und Garnisonkirche an jedem der sieben Tage vor Ostern an unterschiedlichen Orten der Stadt geschichtlicher und gegenwärtiger Ereignisse. 2016 erinnerte die Gemeinde vor der örtlichen Flüchtlingshilfe an Menschen auf der Flucht. Vor einem früheren Bunker erinnerte sie an die Toten der Bombardierung Wilhelmshavens in Zweiten Weltkrieg. Und vor einem Kanonenrohr am Marinemuseum und vor dem Altarbild der Garnisonkirche gedachte sie der Toten der Skagerak Schlacht. Die Gemeinde nennt diese Orte "Passionspunkte". Sie stellt bei jeder der 35-minütigen Andachten ab 18 Uhr ein Holzkreuz auf, lässt eine Expertin oder einen Experten zu Wort kommen und bringt die Passion Jesu in Bezug zum geschilderten Geschehen. Für den diesjährigen Gottesdienstpreis waren Gedenkgottesdienste ausgeschrieben worden. Die Jury der Gottesdienst-Stiftung hat an den "Passionspunkten" aus Wilhelmshaven die politischen Lesart der Passion Christi beeindruckt. Fachleute vermitteln das einzelne Ereignis aus dem öffentlichen Leben der Stadt präzise und schärfen das lokale Geschichtsbewusstsein. In einer biblischen Auslegung wird die Passion Christi dazu in Bezug gesetzt. Das Team um die Pastoren Frank Morgenstern und Bernhard Busemann lässt Profimusiker die Andachten musikalisch umrahmen und begleiten. Laut Jury werde so „die Stadt Wilhelmshaven gottesdienstlich kartographiert“. Die Passionspunkte wurden 2016 zum 16. Mal gefeiert. Die Ausdauer und der stets gute Besuch dieser Andachten sprechen für die Tragfähigkeit des Konzeptes. Die "Passionspunkte" sind mittlerweile Teil der Stadtkultur. Für die "Passionspunkte" vom 20. bis 26. März 2016 warb ein ästhetisch ansprechender Flyer, der die Neugier mit Überschriften wie „111 Jahre“, „435 Menschen" und „28 cm“ weckte. Am Marinemuseum, dem Jadebusendeich, der Kunsthalle und dem Krankenhaus nahmen mehr als 1.200 Menschen teil. Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes vergibt den mit 2500 € dotierten Gottesdienstpreis in diesem Jahr zum neunten Mal. Er wurde diesmal unter dem Thema „Gottesdienst als Beitrag zur Erinnerungskultur“ ausgelobt. Bewertet wurden theologische, ästhetische und sprachliche Qualität, der sorgfältig recherchierte und zugleich kritische Umgang mit der Vergangenheit, die Wahl vertiefender biblischer Texte, die Wahl des Gottesdienstortes und die Beteiligungsmöglichkeiten für Personen des öffentlichen Lebens.
Mitglieder der Jury sind:
Kassel, den 24. März 2017
Gottesdienstpreis 2016 für die beste Trauung und Taufe in einem Gottesdienst geht an Pfarrerin Lisa Neuhaus in Frankfurt.
»Wenn die Königin von Saba die Windeln wechselt« – so titelte Pfarrerin Lisa Neuhaus den im August 2015 in Frankfurt gefeierten Trau- und Taufgottesdienst. Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes (Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung) zeichnet ihn mit dem Gottesdienstpreis 2016 aus. Die Stiftung vergibt den mit 2.500 Euro dotierten Gottesdienstpreis in diesem Jahr zum achten Mal.
In diesem Jahr war der Preis unter dem Thema »Trauung und Taufe in einem Gottesdienst« ausgelobt worden. Kriterien waren neben der theologischen, ästhetischen und sprachlichen Qualität u. a. die dramaturgisch stimmige Verortung und Verbindung von Taufe und Trauung und die Beachtung der Doppelrolle von Eltern- und Brautpaar.
Bereits mit ihrer Überschrift macht Lisa Neuhaus deutlich, in welcher Spannung ein solcher Gottesdienst steht. Bei der Trauung zieht ein Brautpaar zu festlichen Klängen der Orgel ein. Bei der Taufe steht dasselbe Paar als Eltern vorm Taufstein.
Die Jury beeindruckte die hohe theologische Reflexion, mit der Lisa Neuhaus den Gottesdienst vorbereitete, die Ihre Rolle als »Gehilfin der Freude« bezeichnet. Das Ergebnis: Eine Feier, bei der man gern dabei gewesen wäre, wie mehrere Juroren betonten. Die Pfarrerin erscheint zugewandt, predigt persönlich, führt humorvoll durch die Feier und setzt an entscheidenden Stellen Akzente, um sowohl der Trauung als auch der Taufe das je eigene Gewicht zu geben. Gleich mehrere Personen aus der Tauf- und Traugesellschaft kommen zu Wort und sagen zu, das Paar in guten und schweren Tagen zu begleiten und den Täufling in ihre Gemeinschaft aufzunehmen. Das Paar stammt aus Familien mit unterschiedlichen religiösen Traditionen, auch dem wurde Lisa Neuhaus gerecht.
Der vollständige Wortlaut des Gottesdienstes kann hier abgerufen werden.
Die Mitglieder der Jury sind:
Hier finden Sie den Gottesdienst und die konzeptionellen Überlegungen von Pfarrerin Lisa Neuhaus.
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes zeichnete am 22. November während der Kreissynode in Recklinghausen das Konzept „LitDOM“ der Kirchengemeinde auf dem Quellberg in Recklinghausen mit dem Gottesdienst-Sonderpreis aus und fördert die Arbeit des Vorbereitungsteams mit 500 €. Die von einem mehrköpfigen Team um Pfarrer Christian Siebold, Redakteurin Maike Siebold, Kirchenmusikerin Beate Gottschlich und Reinhard Müller monatlich gefeierten Literaturgottesdienste überzeugten die hochkarätige Jury und den Vorstand der Stiftung. „Besonders beeindruckt die Professionalität, mit der diese Gottesdienste vorbereitet und gefeiert und beworben werden. Mit viel Liebe zum Detail bereitet das Vorbereitungsteam die Gottesdienste vor, mit passender Musik, stilvoller Dekoration und besonderen Accessoires“, so der Vorsitzende der Stiftung, Oberkirchenrat Dr. Stephan Goldschmidt, bei der Preisverleihung. Literarische Texte werden in Recklinghausen so in den Gottesdienst eingespielt, dass die Alltags-relevanz vertrauter biblischer Texte auf überraschende Weise deutlich wird. Meist aus der Gegenwartsliteratur entnommene Romane werden als gleichwertige Partner auf biblische Texte bezogen. Dabei kommt ihnen in der Regel die Rolle zu, für lebensweltliche Themen zu sensibilisieren.
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes (Karl-Bernhard-Ritter-Stiftung) verleiht im Jahr 2014 den Gottesdienstpreis zum sechsten Mal. Zum dritten Mal wird darüber hinaus ein Sonderpreis vergeben. In diesem Jahr war der Preis für Literatur-Gottesdienste ausgelobt. Kriterien waren neben der theologischen, ästhetischen und sprachlichen Qualität die Dramaturgie und Gestaltung des Gottesdienstes, die Erschließung der Literatur für die anwesende Gemeinde sowie die Wahrung des Eigenrechtes der Literatur.
Studienleiterin Christiane Berthold-Scholz wurde Mitte Januar 2014 nach sechsjähriger Tätigkeit in einem festlichen Gottesdienst und einem anschließenden Empfang in den Ruhestand verabschiedet. Sie hat die Arbeitsstelle 2008 aufgebaut und war seither so etwas wie das Gesicht der Stiftung. "Die Gottesdienst-Stiftung ist Christiane Berthold-Scholz außerordentlich dankbar für ihr Engagement in den vergangenen sechs Jahren. Ihre Liebe zum Gottesdienst war für alle spürbar, die mit ihr während dieser Zeit zu tun hatten. Mit viel Feingefühl und Geschick hat sie zahlreiche Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchenvorstände und Gottesdienstteams vor Ort beraten", sagte der Vorsitzender der Stiftung, OKR Dr. Stephan Goldschmidt in einem Grußwort.
Neue Studienleiterin an der Arbeitsstelle ist Margit Zahn aus Hanau, die im Süden der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck eine Art Außenstelle für Gottesdienstberatung bildet. Darüberhinaus ist PD Dr. Lutz Friedrichs weiterhin an der Arbeitsstelle tätig, seit dem 1. Januar mit einem halben Stellenkontingent.
»Neue Passionslieder«
Preisverleihung des Gottesdienstsonderpreises 2010 in Schlüchtern
Der in Kooperation mit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes ausgelobte Passionsliederwettbewerb ist abgeschlossen.
Es wurden insgesamt acht Lieder ausgezeichnet. Die Preise wurden am 24. Oktober während der 40-Jahr-Feier der Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte Schlüchtern verliehen
Für den ersten Platz wurden die beiden Lieder „In einer fernen Zeit“ (Text: Otmar Schulz, Melodie: Andreas Brunion) und „Manches Holz“ (Text: Ilona Schmitz-Jeromin, Melodie: Martina Pohl) ausgezeichnet. Sie entsprechen den Zielen der Ausschreibung in besonderer Weise. Insbesondere für den Gemeindegesang erscheinen sie sehr geeignet. Aber auch die textlichen und musikalischen Qualitäten überzeugen.
Der zweite Platz ging an die drei Lieder „Maranatha“ (Text: Hartmut Handt, Melodie: Christoph Georgii), „In einer fernen Zeit“ (Text: Otmar Schulz, Melodie: Dieter Kroeker) und „Es gibt Leben“ (Text: Hans-Werner Kube, Melodie: Simon Langenbach). Alle drei Lieder repräsentieren unterschiedliche musikalische Genres und machen damit die Vielfalt des zeitgenössischen Gemeindegesanges deutlich.
Der dritte Platz wurde ebenfalls aufgeteilt auf die Lieder „Manches Holz“ (Text: Ilona Schmitz-Jeromin, Melodie: Dr. Hans Joachim Wensing), „Jetzt ist es schwer“ (Text: Gertrud-Marianne Schendel, Melodie: Christiane Schmidt) und „Kostbar war der Moment“ (Text: Ilona Schmitz-Jeromin, Melodie: Hans-Stephan Simon).
Klangbeispiele, Kopiervorlagen, Begleit-, Bläser und Chorsätze finden Sie unter:
www.kirchenmusik-ekkw.de
„Manches Holz“
(Text: Ilona Schmitz-Jeromin, Melodie: Martina Pohl)
2. Platz
„Maranatha“
(Text: Hartmut Handt, Melodie: Christoph Georgii)
„In einer fernen Zeit“
(Text: Otmar Schulz, Melodie: Dieter Kroeker)
„Es gibt Leben“
(Text: Hans-Werner Kube, Melodie: Simon Langenbach)
3. Platz
„Manches Holz“
(Text: Ilona Schmitz-Jeromin, Melodie: Dr. Hans Joachim Wensing)
„Jetzt ist es schwer“
(Text: Gertrud-Marianne Schendel, Melodie: Christiane Schmidt)
„Kostbar war der Moment“
(Text: Ilona Schmitz-Jeromin, Melodie: Hans-Stephan Simon)